Recruiting 2.0: So nutzt du SEO, um deine Stellenanzeigen zu verbessern

Du möchtest deine Stellenanzeigen fit für Google und Co. machen, damit sie besser gefunden werden? Dann ist dieser Artikel der richtige für dich. Hier findest du alles, was du brauchst; inklusive Beurteilung, was machbar ist und was nicht. 

Was ist SEO?

Search Engine Optimization (SEO; Suchmaschinenoptimierung) zielt darauf ab, die Sichtbarkeit von Webseiten, Blogs und anderen Web-Inhalten in den Suchergebnissen von Google, Bing und Yahoo zu verbessern. Das Ziel ist, die Platzierung einer Webseite in den organischen (nicht bezahlten) Suchergebnissen für relevante Suchanfragen zu steigern. 

SEO wird im Wesentlichen durch die folgenden drei Methoden umgesetzt.

On-Page-SEO

On-Page-SEO (oder auch OnSite-SEO) bezieht sich auf die Optimierung der einzelnen Seiten einer Webseite. Dabei stehen vor allem die Webseiten-Inhalte mit relevanten Keywords, die Optimierung von Meta-Tags und der HTML-Quellcode im Fokus.

Off-Page-SEO

Off-Page-SEO deckt alle SEO-Maßnahmen außerhalb der eigenen Webseite ab. Dies sind bspw. Backlinks und Erwähnungen anderer vertrauenswürdiger Seiten auf der eigenen Webseite. 

Technische SEO

Die Technische SEO enthält Maßnahmen, die sich auf die Indexierung und das Crawling durch Suchmaschinen fokussieren. Hierbei werden bspw. strukturierte Daten und die Ladezeit einer Webseite optimiert.

Was ist SEM?

Search Engine Marketing (SEM; Suchmaschinenmarketing) ist eine Form des Online-Marketings, bei der bezahlte Werbung in Suchmaschinen, wie Google oder Bing, geschaltet wird. Die Anzeigen werden i. d. R. (und unter der Voraussetzung, dass der Suchende keinen Adblocker nutzt) an erster Stelle einer Suchanfrage geschaltet und nach einem Pay-Per-Click-System (PPC) abgerechnet. 

Bei jeder Suchanfrage über Google und Co. siehst du also bezahlte Anzeigen aus SEM und die zu deiner Suche am besten passenden Inhalte aus organischem SEO. 

Recruiting 2.0: Die Ausgangslage

Schätzungen zufolge verarbeitet Google als Marktführer der Suchmaschinen (Marktanteil 2022: 87,6 %) weltweit 64.000 Suchanfragen pro Sekunde. Das sind ca. 5,8 Milliarden Suchanfragen pro Tag.

Das bedeutet eine riesige Reichweite für Webseiten und damit auch für gut optimierte Stellenanzeigen. Das Problem: 99,1 % aller Klicks auf Google fallen auf die erste Seite der Sucheinträge. Nur 0,9 % aller Suchenden klicken überhaupt auf Seite 2 der Google-Ergebnisse. 

Quelle: Sistrix

Die erste Seite der Google-Einträge ist demnach extrem hart umkämpft. Wenn du bedenkst, dass du im Internet mit über 200 Millionen aktiven Webseiten konkurrierst und die meisten deiner Konkurrenten ebenfalls um die Wichtigkeit von SEO wissen, gilt es ein realistisches Bild zu zeichnen, was du mit SEO-Optimierung erreichen kannst und was nicht. 

SEO für Stellenanzeigen: Die Grundlagen

Bevor du einschätzen kannst, inwieweit sich SEO-Optimierung für dich und deine Stellenanzeigen lohnt, musst du verstehen, worum es inhaltlich eigentlich geht. Wie macht man SEO? Und wie speziell bei Stellenanzeigen?

Ausgangspunkt für dein SEO sollte immer die Frage sein: “Wie oder was würde ich googeln?”.

Wie googelst du, wenn du einen neuen Recruiter-Job suchst? Welche drei Keywords beschreiben deine Suche am Besten? Wahrscheinlich “Recruiter”, “Job” und bspw. “Berlin” (bzw. der Ort an dem du suchst / wohnst). Dieses Muster kannst du für so ziemlich jeden anderen Job übertragen. Egal ob Softwareentwickler, Consultant oder Pflegekraft. 

SEO für Stellenanzeigen: Der Stellentitel

Und damit hast du den ersten Schritt zum erfolgreichen SEO für deine Stellenanzeigen und zwar in Form des Stellentitels. Dieser stellt nämlich deine H1-Überschrift (die wichtigste aller Überschriften) dar, welche für dein gesamtes Dokument nur einmal vergeben werden darf und ein wichtiges SEO-Instrument ist.

Die Überschrift fasst den Inhalt präzise zusammen und ist daher ein wichtiger Indikator für Suchmaschinen. Achte daher darauf, hier die richtigen Keywords zu nennen. Für deine offenen Entwickler-Stellen könnten dies bspw. die Begriffe Softwareentwickler, Software Developer, Software Engineer oder auch Java-Entwickler, PHP-Entwickler oder React-Entwickler sein. 

Hierbei kannst du sowohl die geforderten Sprachkenntnisse mit einfließen lassen, indem du den Stellentitel in Deutsch oder in Englisch verfasst, als auch näher auf das Tech Stack eingehen, sofern sich dies anbietet. Du kannst dies auch durch deine Branche (Automotive, Telekommunikation, Gaming, …) ergänzen, um dem Suchenden direkt eine Spezifizierung mitzugeben.

Wichtig: Führe dir bei der Auswahl des Stellentitels die oben erwähnte Frage vor Augen: “Wie oder was würde ich googeln?”. Kreative Titel wie “Coding Warrior”, “Entwickler-Rockstar” oder “Code Hero” klingen im ersten Moment witzig und anders, führen im SEO aber zu keinen Ergebnissen, da niemand danach sucht. 

SEO für Stellenanzeigen: Die URL

Der nächste Schritt zum erfolgreichen SEO für deine Stellenanzeigen ist die URL. Da diese ebenfalls von den Suchmaschinen ausgelesen wird, bietet es sich an, den Stellentitel plus den Ort zu verwenden. Achte hierbei darauf, keine Unterstriche zu verwenden, sondern weiche bei Bedarf auf Bindestriche aus. Halte die URL außerdem möglichst kurz und prägnant und verzichte auf Zahlen und Sonderzeichen. 

Damit erreichst du, dass die URL für Suchmaschinen und Suchende selbsterklärend ist. Dies kann sich positiv auf dein Ranking auswirken. 

SEO für Stellenanzeigen: Der Meta-Titel und die Meta-Beschreibung

Der Meta-Titel und die Meta-Beschreibung ist im SEO so gesehen die Präsentation deiner Seite innerhalb der Suchergebnisse. Wenn du nach etwas googelst, werden dir die Suchergebnisse mit einem Titel und einer Beschreibung angezeigt. Diese definierst du über den Meta-Titel und die Meta-Beschreibung.

Für den Meta-Titel und die Meta-Beschreibung gibt es gewisse Kriterien, die du unbedingt einhalten solltest, damit deine Präsentation gut lesbar bleibt. Der Meta-Titel darf maximal 60 Zeichen und die Meta-Beschreibung maximal 160 Zeichen lang sein. Achte darauf, dass diese alle relevanten Informationen enthält, die den Suchenden zum Klicken des Links bewegen. 

SEO für Stellenanzeigen: Der Inhalt

Im Zentrum deiner SEO-optimierten Stellenanzeige steht dein wichtigstes Keyword aus der H1-Überschrift – der Stellentitel. Dieser sollte im Text häufig vorkommen, jedoch in einem Rahmen, dass der Text gut leserlich bleibt. Durch die Mehrfachnennung erkennen die Suchmaschinen deine Stellenanzeige als relevant an und zeigen sie jemandem, der nach genau diesem Keyword sucht. 

Strukturiere die Stellenanzeige so, dass du mit einem Einleitungssatz beginnst, der ebenfalls als Meta-Beschreibung dienen kann. Stelle dich im Weiteren als Arbeitgeber vor und binde Links zu deiner Karriereseite, zu Presseartikeln u. ä. (sog. Backlinks) ein, um vertrauenswürdige Quellen auf deiner Seite zu nennen. Gehe präzise auf die Aufgaben und das Kandidatenprofil ein, um auch hier Keywords zu nennen, nach denen deine Zielgruppe sucht. Dies kannst du auch für den Bereich der Benefits machen. 

Stellenanzeigen in Social Media teilen

Google und andere Suchmaschinen funktionieren im Wesentlichen so, dass Seiten, die viel geklickt werden, höher gerankt werden. Wenn viele Menschen eine Seite häufig klicken und lange darauf verweilen, kann sie nicht schlecht sein und wird dementsprechend auch anderen angezeigt, die nach etwas Vergleichbarem suchen. 

Deine Seiten mit den Stellenanzeigen brauchen also Klicks. Dies kannst du unterstützen, indem du deine Stellenanzeigen in deinen sozialen Netzwerken teilst. Damit sorgst du zusätzlich für Reichweite und erreichst auch potenzielle Kandidaten, die über Likes, Hashtags oder Teilen darauf aufmerksam werden. 

SEO-Strategie: Denke langfristig

Stellenanzeigen sind vergleichsweise kurzweilig. Deine Karriereseite und deine Webseite sind es nicht. Erarbeite daher am besten eine langfristige SEO-Strategie, die alle deine Web-Inhalte beinhaltet. Nutze SEO in allen Unternehmensbereichen, um dich und dein Unternehmen digital zu präsentieren. Ein Interview mit einem Mitarbeiter kann sowohl für dein Recruiting, als auch für deine Sales-Aktivitäten relevant sein. Erarbeite daher verschiedene Formate, um dich Google und anderen Suchmaschinen dauerhaft zu präsentieren. Dies könnten bspw. folgende sein:

  • Webseite
  • Karriereseite
  • Interviews mit Mitarbeitern
  • FAQs zu Abteilungen
  • Infografiken
  • Studien
  • Whitepaper
  • u. v. m.

Hier kannst du weiterhin auf Text, Fotos, Videos und Audio-Kanäle setzen. Sie alle kannst du SEO-optimiert aufsetzen und für dein Recruiting nutzen. 

SEO: Kritische Gedanken

Zum Abschluss des Artikels möchte ich noch einige persönliche Gedanken teilen und das Thema einordnen. 

SEO ist wirklich relevant und hat eine Wirkung, die nicht immer sofort erkennbar ist. Ich plädiere immer dafür, digital präsent zu sein und die Mechanismen von Google und Co. zu verstehen und anzuwenden. Hier kannst du nur gewinnen.

Es gilt jedoch eine gesunde Erwartungshaltung zu bewahren. Im oben genannten Beispiel der Suche “Recruiter”, “Job” und “Berlin” erhalte ich ca. 10 Millionen Ergebnisse. Und die erste Seite präsentiert mir vor allem Stepstone, Monster, Indeed und andere große Stellenbörsen. Diese investieren seit vielen Jahren viele Ressourcen in SEO und SEM und sind in nahezu jeder Suche, die etwas mit Jobs zu tun hat, auf Seite 1 gelistet. Wie wir im Punkt “Recruiting 2.0: Die Ausgangslage” festgestellt haben, klicken nur 0,9 % aller Suchenden auf Seite 2. Und auch hier ist es schwer hinzukommen. 

Wende die hier genannten Themen auf jeden Fall für deine Webseite und Stellenanzeige an, werde dir jedoch auch im Klaren darüber, dass SEO ebenso ein Wettbewerb ist, wo bereits viele Akteure gut gelistet sind. 

Für den Fall, dass du deine Stellenanzeigen auf den genannten Stellenbörsen ausschreibst, beachte, dass hier nahezu identische “SEO-Regeln” herrschen. Deine Mühe lohnt sich also doppelt.


Tech-Recruiting

FAQ

Was ist Recruiting 2.0?

Der Begriff “Recruiting 2.0” ist eine Wortkombination aus “Recruiting” und “Web 2.0”. Dabei geht es vor allem um das digitale Schalten von Stellenanzeigen, Employer Branding und Active Sourcing.

Wie lange dauert SEO?

Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist abhängig von verschiedenen Kriterien, wie der Ausgangssituation, der gewählten Strategie, dem Umfang der SEO-Maßnahmen und dem Wettbewerb. Du kannst mit mindestens 6-12 Monaten rechnen, bis du messbare Erfolge erkennen kannst.

Ist SEO schwer?

SEO ist nicht schwer. Wenn du die Grundlagen aus diesem Artikel verstehst, ist es sogar ganz einfach. Und der Aufwand lohnt sich. Google verarbeitet täglich ca. 5,8 Milliarden Anfragen. Hier kannst du viel Reichweite generieren.