Freelance Recruiting: Mehr Erfolg mit eigener Website

Wenn du im Freelance Recruiting dein Geschäft auf ein neues Level heben möchtest, solltest du an deiner Auffindbarkeit und deiner Außenwirkung arbeiten. Ein effektiver Weg hierfür ist deine eigene Website. Sie bildet, neben deinem LinkedIn-Profil, deine digitale Präsenz. Worauf du dabei achten solltest, betrachten wir in diesem Artikel.

Eigene Website: Wofür benötigst du diese?

Eine eigene Website stellt dich als Freelancer in den Fokus. Denn du bist das Produkt, das deine Kunden kaufen. Sie kaufen deine Expertise, deine Skills, dein Netzwerk und dich als Person. Das alles kannst du auf deiner Website zum Ausdruck bringen und neuen und bestehenden Kunden damit einen Überblick darüber verschaffen, mit wem sie es zu tun haben. Das wirkt professionell und fördert zudem deine Kundenakquise. Gerade potenzielle Neukunden können sich umfangreich auf deiner Website informieren, bevor sie direkt mit dir sprechen. Im Wesentlichen geht es bei deiner Website also um Markenaufbau, Branding und Sales.

Eigene Website: Wie erstellst du diese?

Heute benötigst du für die Erstellung einer eigenen Website keinen eigenen Softwareentwickler mehr. Es gibt diverse Homepage-Baukastensysteme, die du hierzu nutzen kannst. Diese reichen von WordPress bis Wix.com oder Jimdo. Probiere hierzu einfach ein bisschen aus, welche Vorlagen dir gefallen und wie du mit den jeweiligen Tools zurecht kommst. 

Wichtig für deine eigene Website ist natürlich eine aussagekräftige Domain. Für gewöhnlich bietet sich hier dein Name an (www.maxmustermann.de). Ein besseres Branding gibt es wohl nicht. Du könntest aber auch einen Fantasienamen wählen oder deine Spezialisierung (bspw. www.phprecruiter.com) in den Fokus stellen.

Beispiel und Analyse: christinawilbert.de

Um dir ein besseres Bild einer guten Website zu machen, analysieren wir im Folgenden die Website von Christina Wilbert (www.christinawilbert.de). Christina ist Beraterin und Trainerin im Recruiting und bietet ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Website.

Website-Analyse: Struktur & Aufbau

Die Struktur und der Aufbau der Website sind insofern gut gelungen, da sie alle Informationen übersichtlich bieten, ohne zu überladen. Die Startseite umfasst das Logo oben links, die Telefonnummer und das Menü im Header, sowie eine Überschrift H1 (“Coaching, Beratung & Training”) und die Auswahl “Für Einzelpersonen” und “Für Unternehmen”. 

Die beiden Buttons holen den Besucher direkt ab und führen ihn in seine gewünschte Richtung, ohne lange suchen zu müssen. Diese Differenzierung führt sich auf der gesamten Website, sowohl auf der Home-Seite, als auch über das Menü, fort, womit der Besucher immer auf sein jeweiliges Interesse gestoßen wird. In der Folge führt jede Interaktion zum Call-to-Action (CTA). Als Websitebetreiber möchtest du deine Besucher dazu bewegen, sich zu informieren und in der Folge etwas zu tun. Das könnte bspw. eine Anmeldung auf der Website sein oder, wie hier, die Kontaktaufnahme mit Christina.

Christina bietet hierzu sowohl die schriftliche als auch die telefonische Kontaktaufnahme. Die Einbindung der Telefonnummer im Header, der jederzeit beim Scrollen zu sehen ist, ist dabei sehr gut. Merke dir: Mach es deinem Besucher zu jeder Zeit so einfach wie möglich Kontakt aufzunehmen. Gerade im Business-to-Business-Bereich (B2B) ist dein Besucher nicht ohne Grund auf deiner Website. Vielleicht sucht er gerade neue Lieferanten oder Vergleichsangebote. Da ist der Griff zum Telefon schnell gemacht und du kannst mit einem potenziellen Neukunden sprechen. Hier bietet es sich sogar an, dem Besucher einen klaren Auftrag zu kommunizieren. Ein “Ruf mich an!” oder “Schreib mir eine Nachricht!” wirkt noch einmal mehr auf den Besucher, als die bloße Darstellung der Kontaktdaten. Christina nutzt dies in ihrem CTA am Ende der Website mit “Lass’ uns sprechen!”. Ggf. ist die Einbindung in den Header auch eine Option.

Eine Fortführung von Kontaktmöglichkeiten schafft sie darüber hinaus über Querverweise auf ihr LinkedIn- und XING-Profil im Footer der Website. Hierüber kann man sich weiterhin über Christina informieren, ihre Beiträge lesen und in Kontakt mit ihr treten. 

Website-Analyse: Branding

Christina hat für ihren Außenauftritt ein sehr passendes Branding gewählt. Die Website, genau wie ihre LinkedIn-Posts und sicher auch entsprechende Präsentationen, tragen immer die gleichen Farben und Schriftarten. Dabei nutzt sie ein warmes Beige als Hauptfarbe, ein etwas dunkleres Beige als Zweitfarbe und ein Gelb als Akzentfarbe. Im UI-Design nutzt man hierbei die 60-30-10-Regel um harmonische und ausgewogene Farbverhältnisse zu schaffen. 60% des Inhalts bildet die Hauptfarbe (hier: helles Beige), 30% bildet die Zweitfarbe (hier: dunkles Beige) und 10% die Akzentfarbe (hier: Gelb), die vor allem für den CTA genutzt wird. Die Einbindung eines Blau-Tons beim Mouse-Over, also wenn du mit der Maus über ein interaktives Element fährst, macht hierbei vom Kontrast her sehr viel Sinn und ist optisch ebenfalls sehr ausgewogen. Die Farbwahl ist weiterhin sehr gut auf die verwendeten Fotos abgestimmt und bietet einen guten Kontrast zur verwendeten Schriftfarbe (dunkles Blau).

Christina nutzt für ihre Website ihren eigenen Namen als Domain (www.christinawilbert.de). Das macht für die persönliche Markenbildung sehr viel Sinn. Gerade wenn man sie googelt, wird ihre Website auf Platz 1 angezeigt. Weiterhin hat sie sich ein eigenes Logo ausgedacht, das sowohl farblich ins Branding, als auch inhaltlich zum Thema passt. Die Treppe innerhalb des Kreises symbolisiert den Aufstieg und passt damit zu den jeweiligen Zielgruppen der Einzelpersonen (Erklimmen der Karriereleiter) als auch der Unternehmen (Erfolg durch besseres Recruiting). Die Farbe und der Stil passen ins Gesamtgefüge und wirken modern. 

Ein weiterer Punkt hinsichtlich des Brandings ist, dass Christina auf ihrer Website und auch in ihren LinkedIn-Posts duzt. Die Frage nach “Du” oder “Sie” ist immer eine, die man sich am Anfang stellen und dann konstant durchziehen sollte. Das “Du” schafft Nähe, das “Sie” Distanz. Gerade für Christinas Themenbereich des Coachings bietet es sich an, von Anfang an Nähe zu schaffen. Weiterhin passt es in die heutige Zeit und zu ihrem gesamten Auftritt, dass sie duzt. 

Website-Analyse: Sales

Wie bereits beschrieben, hat deine Website vor allem ein Ziel und das ist: verkaufen. Als Erstkontakt für potenzielle Neukunden sollte sie bereits alle relevanten Informationen enthalten, die für deine Kunden wichtig sind. Das sind vor allem:

  • Mit wem habe ich es zu tun?
  • Warum sollte ich diese Person beschäftigen?
  • Was kann ich erwarten?
  • Was kostet mich das?

Christina beantwortet alle diese Fragen auf ihrer Website. Sie stellt sich mit ihrem Lebenslauf und ihren bisherigen Projekten vor (“Mit wem habe ich es zu tun?”). Sie beschreibt die Herausforderungen des Kunden und bietet Lösungen an (“Warum sollte ich diese Person beschäftigen?”). Sie beschreibt, was jemanden bspw. im Coaching erwartet (“Was kann ich erwarten?”). Und sie zeigt verschiedene Preispakete inklusive Preisen an. 

Als Besucher werde ich also durch den gesamten Prozess geführt. Ich verstehe mit wem ich es zu tun habe und warum sie meine Probleme lösen kann, wie sie dabei vorgeht und was es mich kostet. Dies schließt mit einem CTA ab, der mich dazu auffordert, Kontakt aufzunehmen. 

Was sie weiterhin gut macht, ist, die Preise noch einmal in Relation zu setzen. Direkt nach der Preisübersicht hat sie eine Zusammenfassung eingefügt, die die Preise erläutert. So bleibt der Besucher nicht damit zurück zu denken “Das ist ja teuer”, sondern wird direkt wieder in die Situation gebracht, dass er “über 10 Jahre Erfahrung und psychologisch fundierte Arbeit” erhält. 

Website-Analyse: Potenziale & Optionen

Christina hat eine sehr gute Website und einen starken allgemeinen Außenauftritt geschaffen, der Hand in Hand mit ihrem Branding geht. Doch gibt es etwas, was sie noch besser machen kann? Und welche Optionen gäbe es noch, ihre Website weiterzuentwickeln?

Ein wichtiger Baustein einer Website ist “Social Proof”. Wir Menschen funktionieren einfach so, dass wir gut finden, was andere auch gut finden. Auf Webseiten funktioniert das vor allem über Testimonials und Kundenlogos. Christina beschreibt in ihrem beruflichen Werdegang bereits einen Auszug ihrer Kunden, wie New Work SE, IDnow, ThyssenKrupp Management Consulting und Tomorrow Bank. Diese könnte sie ggf. mit Logos präsenter darstellen. Logos und Bilder sind leichter zu erkennen als reiner Text. Ggf. gibt es von diesen Unternehmen auch Testimonials, die sie hier einbinden kann. 

Wie bereits weiter oben beschrieben, könnte sie weiterhin den CTA im Header eindeutiger formulieren. Von der reinen Telefonnummer zu einer “Aufforderung” in Kontakt zu treten. Damit fühlen sich Besucher unterbewusst angesprochen, etwas zu tun.

Um ihre Website auszubauen, könnte sie in Erwägung ziehen, einen Recruiting-Blog zu implementieren. Durch einen zielgruppenorientierten und SEO-optimierten Blog kann sie mit ihrer Website mehr Reichweite und damit potenzielle Neukunden gewinnen. Die Suchmaschinenverweise für Blogartikel leiten Besucher dann direkt auf ihre Website und damit auf ihr Angebot. Gleiches könnte sie auch in Form von Gastartikeln machen, die sie und ihre Website auf den Artikel verlinken. 

Eigene Website: Fazit

Eine eigene Website im Freelance Recruiting ist dein Tool für Branding und Neukundenakquise. Damit erreichst du einen neuen Grad an professionellem Außenauftritt und Reichweite für Neukundenakquise. Wenn dein Branding sich durch deine Website, deinen LinkedIn-Auftritt und deine Dokumente, wie Präsentationen, zieht, werden sich deine Kunden damit identifizieren können und Kontakt zu dir aufnehmen. Nutze die Auffindbarkeit im Internet und lasse dich von potenziellen Neukunden finden. Orientiere dich dabei an der Website von Christina und anderen Freelancern, die dir begegnen. Sie verwenden i. d. R. ein ähnliches Schema. Denke bei der Erstellung vor allem daran die Fragen des potenziellen Kunden zu beantworten:

  • Mit wem habe ich es zu tun?
  • Warum sollte ich diese Person beschäftigen?
  • Was kann ich erwarten?
  • Was kostet mich das?


FAQ

Wie erstelle ich als Freelancer eine Website?

Eine eigene Website kannst du ganz einfach mit WordPress oder vergleichbaren Tools, wie Jimdo oder Wix.com, erstellen. Überlege dir dein persönliches Branding und stelle dein Angebot dar. Schau dir hierzu das Beispiel in diesem Artikel an.

Wie viel kostet eine eigene Website?

Die Kosten für eine eigene Website unterscheiden sich je nachdem, wie viel du selbst machst. Mit Tools wie WordPress und Co. kommst du durchaus mit 20 € pro Monat hin. Wenn du eine Agentur mit der Erstellung beschäftigst, kann dies mehrere tausend Euro kosten.

Ist es schwer eine Website zu erstellen?

Prinzipiell kann heutzutage jeder eine Website erstellen. Tools, wie WordPress, Wix.com oder Jimdo, bieten hier einfache Lösungen, um selbst eine Website zu erstellen.

Freelance-Recruiting: Vertrieb als Introvertierter

Wir alle machen es jeden Tag. Ob im Job oder privat. Egal, wen wir treffen. Wir verkaufen uns und “kaufen” andere, indem wir sie für uns bewerten. Die eine Person passt besser zu uns und unseren Bedürfnissen, die andere schlechter. Jeder hat etwas anzubieten und präsentiert sich dementsprechend optimal. Ob privat, bspw. im Dating, oder im Job, wenn wir uns und unsere Dienstleistung im Vertrieb vermarkten. Damit geht einher, dass wir uns zeigen und auf andere zugehen, uns und unsere Dienstleistung aktiv anderen präsentieren. Immer in dem Bewusstsein, dass die Antwort auch “Nein” lauten kann und darin keine persönliche Ablehnung zu sehen ist. Das fällt den einen leichter als den anderen. Und daher fällt manchen Menschen auch der Vertrieb leichter, während er für andere mit Herzklopfen und Stress verbunden ist. Diese sind tendenziell eher die Introvertierten unter uns. 

In diesem Blogbeitrag möchte ich dir 5 Tipps geben, wie du als Introvertierter Vertrieb machen und so als Freelancer durchstarten kannst. Lass uns aber zunächst definieren, was Introversion und Extraversion überhaupt bedeutet. 

Was ist Introversion?

Introversion (umgangssprachlich auch Introvertiertheit) ist ein Begriff, der sich auf die Persönlichkeit eines Menschen bezieht und ihn als eher in sich gekehrt definiert. Das heißt, er ist gerne für sich alleine und braucht kein Rampenlicht mit viel Aufmerksamkeit von außen. Er ist gerne in Gedanken und zieht seine Energie aus der Ruhe und dem Alleinsein.

Was ist Extraversion?

Extraversion (umgangssprachlich auch Extrovertiertheit) ist der gegenteilige Begriff, der sich ebenfalls auf die Persönlichkeit eines Menschen bezieht und ihn als eher nach außen orientiert definiert. Das heißt, er zieht Energie aus dem Kontakt mit anderen Menschen und mag die Aufmerksamkeit von außen. Er ist gesellig und redselig und steht gerne im Rampenlicht. 

Warum ist es schwieriger für Introvertierte im Vertrieb?

Wichtig vorab ist, dass es kein “richtig” oder “falsch” gibt und jeder Mensch beide Teile in sich trägt. Es gibt nicht den Extrovertierten und den Introvertierten. Die Mehrzahl der Menschen bewegt sich irgendwo in der Mitte. Es gibt i. d. R. jedoch eine Tendenz in eine der beiden Richtungen. Und diese kann sich gerade im Vertrieb bemerkbar machen. Es macht einen großen Unterschied, ob ich als Mensch mit extrovertierten Tendenzen gerne im Mittelpunkt stehe und selbstverständlich auf andere Menschen zugehe oder ob ich als Mensch mit introvertierten Tendenzen lieber den ganzen Tag alleine zu Hause bleibe und gar keinen Kontakt mit anderen Menschen benötige. 

Ich schreibe diesen Blogbeitrag basierend auf eigenen Erfahrungen. Ich schätze mich selbst als eher introvertiert ein und weiß noch genau, wie nervös ich in meinen Anfängen im Vertrieb war. Ich kann das Herzklopfen praktisch noch spüren, wenn ich mich damals endlich mal zur telefonischen Kaltakquise durchgerungen habe. Aber keine Angst, Kaltakquise ist keiner der Tipps, den ich dir in diesem Blogbeitrag geben werde. Aus meiner Erfahrung ist diese Art von Vertrieb sogar für beide Seiten eher eine Belastung.

5 Tipps, wie du als (introvertierter) Freelance-Recruiter Vertrieb machen kannst

Tipp 1: Spezialisierung und Netzwerk

Der erste Tipp geht in Richtung Strategie. Bevor du mit dem Vertrieb anfängst, definiere deine Zielgruppe. Als Freelance-Recruiter kannst du natürlich sagen, dass du jeden bedienst, der Recruiting-Dienstleistung benötigt. Unabhängig von Branche oder gesuchten Positionen. Für den Anfang, wenn du deine ersten Aufträge suchst, kann das auch sinnvoll sein. Wenn du den Vertrieb aber langfristig denkst, macht die Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich sehr viel Sinn. Zum einen positionierst du dich als Experte in deinem Bereich. Zum anderen baust du ein Netzwerk in diesem Bereich auf, was dir in jedem Folgeauftrag zu Gute kommt. Wenn du bspw. Experte für Sales-Positionen im SaaS-Bereich bist, baust du mit jedem Auftrag dein Netzwerk an Kandidaten in genau diesem Bereich aus. Dieses sieht deine Posts und du kannst immer wieder darauf zurückgreifen. Gleichzeitig steigerst du deinen “Wert” als Freelancer für Neukunden. Sie kaufen sich nämlich neben deiner Leistung auch dein Netzwerk und deine Reichweite ein. 

Tipp 2: Nutze LinkedIn

Wie baust du dieses Netzwerk auf? Bei Kandidaten läuft das i. d. R. über LinkedIn. Und genauso ist es im Vertrieb. LinkedIn ist der bevorzugte Kanal. Gerade als Introvertierter ist LinkedIn das Mittel der Wahl, da die Hürde jemanden zu kontaktieren sehr viel niedriger liegt und du direkt mit den “richtigen” Leuten in Kontakt kommen kannst. Gegenüber der Kaltakquise, wo du dich oft durch verschiedene Instanzen durchtelefonieren musst, bis du bei dem Entscheider herauskommst, ist eine Kontaktanfrage bei LinkedIn einfacher und besser. Du hast direkten Zugang zur Entscheiderebene. Dein Gegenüber sieht deine Anfrage in einem entspannten Zustand, wenn er gerade auf Social Media unterwegs ist. Und du kannst auch bei vorerst negativer Rückmeldung mit ihm in Kontakt bleiben. Auch Entscheider sammeln gerne ein Netzwerk, auf das sie bei Bedarf schnell zurückgreifen können, wenn sie es brauchen. Ein “Nein” ist meistens ein “Nicht im Moment”. Daher lasse ihm unverbindlich deine Unterlagen zukommen und erkundige dich in längeren Zyklen einmal, ob sich etwas geändert hat. 

Tipp 3: Andere Freelancer

Es geht weiter mit dem Netzwerk. Netzwerke mit anderen Freelancern aus deinem Bereich und dem HR-Bereich allgemein. Sie alle sind in Unternehmen unterwegs und sie können nicht immer alles alleine machen. So kann es bspw. sein, dass jemand eher strategisch orientiert arbeitet und du operativ mitwirken könntest oder es werden mehrere Freelancer gesucht, da das Arbeitspensum zu hoch ist. Es gibt viele Gründe und Freelancer empfehlen sich durchaus gegenseitig. Dies gilt im Übrigen in beide Richtungen. Wenn du Optionen hast, bringe Auftraggeber und Freelancer zusammen. So tust du beiden etwas Gutes und stärkst deinen Ruf als verlässlicher Netzwerk-Kontakt. 

Tipp 4: Messen

Besuche Fachmessen aus dem HR-Bereich und deinem Fachbereich, um mit potenziellen Unternehmen in Kontakt zu kommen. Der persönliche Kontakt im Vertrieb kann für Introvertierte zwar wieder eine Hürde darstellen, jedoch kannst du dir dabei mit einer Struktur behelfen. Du benötigst nur einen Satz, eine Frage und eine Visitenkarte, die clever gestaltet ist. Gestalte die Visitenkarte so, dass du deine Leistung kurz erklärst und deine Webseite oder Kontaktdaten nennst. Lege dir dann einen Satz mit einer Frage zurecht, die du in jedem Gespräch als Einleitung sagst. Jede Einleitung ist dabei gleich. Ihr begrüßt euch und du sagst deinen Satz und deine Frage. Du könntest bspw. sagen “Hallo. Ich bin Freelance-Recruiter und auf Sales-Positionen in der Tech-Branche spezialisiert. Darf ich Ihnen einmal meine Karte da lassen?”. Die Reaktion deines Gegenübers lädt entweder zu einem weiteren Austausch ein oder nicht. Die Hürde des Ansprechens hast du aber genommen. Diese Struktur nutzt du einfach in jeder Einleitung und wartest die Reaktion ab. Und mit jeder neuen Einleitung schwindet die Angst vor dem Ansprechen mehr und mehr.

Gehe auf Messen jedoch vorsichtig an das Thema heran. Die oben genannte Methode ist bewusst kurz und knapp gehalten, da Sales-Aktivitäten ggü. Messeständen nicht so gerne gesehen sind. Daher stiehlst du mit einem Satz und einer Frage maximal zehn Sekunden deines Gegenübers. Aber: Fragen kostet nichts.

Tipp 5: Datenbanken & Freelancer-Portale

Als letzter Tipp empfiehlt es sich, den Vertrieb einfach andere machen zu lassen und sich selbst ansprechen zu lassen. Du kannst dich in verschiedene Datenbanken von Personaldienstleistern und Freelancer-Portalen eintragen und finden lassen. Das hat zum Vorteil, dass du ständig für andere präsent bist und mit der Zeit regelmäßig Anfragen erhältst. Ein Nachteil könnte aber sein, dass du dich in der Gestaltung des Stundensatzes anpassen musst, da dein Gegenüber eine Provision einkalkuliert, um dich weiter zu vermitteln. 

Vertrieb hat immer mit Menschen zu tun. Wenn du als Freelance-Recruiter dauerhaft Aufträge an der Hand haben möchtest, solltest du darauf achten, regelmäßig zu netzwerken und Neukunden zu akquirieren. Es ist selten so, dass du heute anfragst und es morgen losgeht. Daher halte Vertrieb als kontinuierliche Praxis aufrecht. Es kommt der Punkt, an dem du “von deinem Netzwerk lebst” und weniger Vertrieb machen musst. Doch diesen musst du dir erarbeiten. Das ist auch als Introvertierter machbar. Nutze die Tipps und etabliere dich in deinem Bereich.

Kleiner Tipp:

Wenn du planst, dich selbstständig zu machen, beginne bereits vor deiner eigentlichen Selbstständigkeit mit dem Netzwerken bzw. der Akquise von Kunden. Der Akquise-Prozess kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. Im besten Fall startest du in deine Selbstständigkeit und kannst sofort auf ein kleines Netzwerk und ein bis drei Aufträge zurückgreifen. Das macht Mut und überwindet die anfängliche Durststrecke. Weitere Informationen zu deinem Einstieg als Freelance-Recruiter findest du im Blogbeitrag Freelance-Recruiter werden: Alles was du jetzt wissen musst.

Du willst mehr über Freelance-Recruiting wissen? Dann lasse dir die kommenden Artikel direkt per Mail schicken.



FAQ

Was zeichnet einen introvertierten Menschen aus?

Introversion (umgangssprachlich auch Introvertiertheit) ist ein Begriff, der sich auf die Persönlichkeit eines Menschen bezieht und ihn als eher in sich gekehrt definiert. Das heißt, er ist gerne für sich alleine und braucht kein Rampenlicht mit viel Aufmerksamkeit von außen. Er ist gerne in Gedanken und zieht seine Energie aus der Ruhe und dem Alleinsein.

Was zeichnet einen extrovertierten Menschen aus?

Extraversion (umgangssprachlich auch Extrovertiertheit) ist der gegenteilige Begriff, der sich ebenfalls auf die Persönlichkeit eines Menschen bezieht und ihn als eher nach außen orientiert definiert. Das heißt, er zieht Energie aus dem Kontakt mit anderen Menschen und mag die Aufmerksamkeit von außen. Er ist gesellig und redselig und steht gerne im Rampenlicht. 

Wie mache ich als Introvertierter Vertrieb?

Du kannst auch ohne Kaltakquise vertrieblich erfolgreich sein. Baue hierzu bspw. ein Netzwerk über LinkedIn auf oder arbeite mit anderen Dienstleistern zusammen. Für einen regelmäßigen Auftragseingang sind auch Freelancer-Portale interessant.